Ein morgentlich Blick auf das Wetter und besonders den Strom im Großen Belt verriet das es keinen Grund zur Eile gibt. Mit Antje ging es morggends noch zum Strand und an die Aussenmole bis hin zum Sprungturm. Folgend machten wir noch einige Besorgungen beim Brugsen um die Ecke. Ein zweiter Kaffee und ein kleines Frühstück waren auch noch drin. Dann verließen wir unter Genua den Hafen von Bagenkop. Schnell wurde auch das Großsegel gehisst. Fast genauso schnell wurde dies aber auch wieder eingerefft. Erst das erste Reff, einige Minuten Später auch noch das zweite Reff eingebunden. Es ging an den Wind, mehr noch ging es an bzw. gegen die Welle. Bald schon trafen wir auf eine von mir keinesfalls vorhersehbare oder erwartete Kreuzsee. Kurz, steil, hoch, konfus, so kann man das Wellenbild vielleicht beschreiben. Soviel zu meiner "Big Belt Theorie", passte nicht ganz mit der Realität überein. RAY wurde gebeten uns zu helfen und er willigte auf Knopfdruck ein. Die Genua bargen wir nun komplett.
Etwa eine halbe Stunde dauerte der Spuk. Die tapfere "di Lemmer" stemmte sich gegen die bis zu 1,5m hohen Brecher. Knallte des Öfteren krachend ins nächste Wellental. Dabei schmiss sie mit der entstehenden Gischt um sich das selbst wir hinter der Sprayhood kauernd ordentlich geduscht wurden. Immerhin schien die Sonne und es war warm. Ansonsten hätte ich wohl in diesem Moment gewendet und das Vorhaben um die Südspitze Langelangs herum zu kommen aufgegeben.
Geschafft, der Leuchtturm war passiert, die Südspitze gerundet. Die Wellen nahmen zwar nur sehr langsam ab, aber diese Biester kamen nun nicht mehr direkt von vorn. Die Genua durfte wieder, wenn auch nur halb ausgerollt, mitspielen und RAY bekam seine wohlverdiente Pause.
Die letzten Meilen bis Spodsberg wurden fast schon angenehm. Wir konnten riesige Containerfrachter beobachten und hatten nun sogar den vorhergesagten Rückenstrom mit uns.
18SM = 4h (davon 2 Stunden sehr schaukelig und etwa 40Minuten mit Motorunterstützung).
Wir waren etwas überrascht über die große Auswahl an freien Liegeplätzen und suchten uns den für uns schönsten aus. Auf der gesamten Stegseite machte später nur noch ein Gastlieger fest. Sehr verdientes Anlegebierchen und Hafenrunde folgte. Erholung an Bord. Spaziergang zum Fährterminal und zu den im Süden gelegenen Stränden. Der Brugsen den ich dort erwartet hatte und den ich 2016 auch besucht hatte, war inzwischen geschlossen. Immerhin konnte ich an der davor befindlichen Zapfsäule noch 5 1/2 Ltr. Benzin nachtanken.
(Bettzeug als Segelschutz, Bettbezug als Sonnenschutz)
Abends schlenderten wir noch mal zu dem Fischimbiss am Fährterminal. Leider war dieser schon geschlossen. Daran müssen wir uns erst noch gewöhnen das es ab 19 bzw. 20uhr meist nur noch Eis zu kaufen gibt! Der Däne ist halt ein Frühabendesser und die Bediensteten in den Imbiss- und Restaurantküchen wollen ja auch mal Feierabend haben. Schon jetzt kann ich verraten, so richtig konnten wir uns den ganzen Urlaub über nicht dran gewöhnen und wenn wir mal essen waren, dann eigentlich fast immer auf den letzten Drücken.
Hier hatten wir aber Glück. Ein Eis- und Imbisslokal hatte tatsächlich noch bis 21Uhr geöffnet und die jungen Angestellten vermittelten einem den Eindruck sogar Spaß an ihrer Arbeit zu haben. Schön dekoriert gab es Burger mit Pommes. Freundlich wurde Serviert. Es machte nicht nur satt, es machte auch Freude dort zu essen und die Abendstimmung mitzuerleben.
Berauscht von der sommerlichen Abendstimmung und dem einem oder anderem ColarRum-Mixgetränk äußerte ich angeblich etwas von Sonnenaufgang auf See erleben, aber ob es wirklich dazu kam wir jetzt noch nicht verraten. Vielleicht begrüßte uns ja wer ganz anderes am frühen Morgen anstatt der Sonne?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen