31.08.2020

@Tørn-Tag11 (öffter umparken lohnt sich)

Wieder wurden wir recht früh von den Schwalben geweckt. Ein gemeinsames Käffchen, dann trennten sich unsere Wege. Wir sprachen das weitere Vorgehen ab und wiederholten dies noch mal. Antje machte sich auf den Weg die ca. 4km entfernte Kirche zu fuß zu besuchen, ich würde mir mit dem Fahrrad die Mühle anschauen und beim Brugsen für das Frühstück sorgen. Auch der Skipper der "flying Horst" war schon auf und wollte zum Brötchenholen. Gemeinsam strampelten wir ins Dorf und quatschten noch etwas über die Pläne für heute. Wir hatten das gleiche Ziel, Askø. Leider war der Leergutautomat beim Laden außer Betrieb und ich durfte meine Tasche voller Pfandflaschen auch nicht dort deponieren bis dieser wieder funktionieren würde. Auf das Pfandgeld hätte ich verzichtet, wollte die Flaschen nur nicht in den Müll werfen. Später entdeckte ich auf dem Hafengelände noch eine Kiste für Dosen und Flaschen in der ich auch unsere lassen konnte. Neben Käse, Brot und Kakao konnte ich auch noch eine Melone erwerben. Die Zeit bis Antje von ihrem Kirchmarsch zurückkehrte nutzte ich noch für Hafenfotos und meditatives Wasserkochen auf dem Steg mit Rückenübungen.





Nach einem Gemeinsamen Spätstück, es war ja nicht mehr ganz so früh, verabschiedeten wir uns noch von den Senioren vom Straßenstrand. Kauften heute keine Waffel, aber dafür eine extrem krumme Gurke und eine Handvoll Tomater aus ihrem eigenen Garten. Danach brachen wir auf. Erst wollte ich die Kirche noch mal von der Wasserseite sehen um später den Kurs auf Lindholm abzusetzen. Hier soll es eine dieser gelben Ankerbojen geben die Jedermann nutzen darf. Diese Art zu Ankern habe ich noch nie zuvor ausprobiert und war schon ganz gespannt.  
 Tüß Fejø.
 Selten, so eine Kirche direkt am Wasser.
 Durch die exponierte Lage dieser Kirche konnten wir sie die nächsten Tage immer mal wieder erblicken.
Lindholm mit Ankerboje war unser nächstes Ziel.


Zweieinhalb Stunden verbrachten wir mit Baden, Kaffee & Kuchen und mit rumschlusen. Herrlich dieses ankern. Dann nehm der Wind zu und es wurde etwas schaukelig. Die Idee hier eventuell über Nacht zu bleiben haben wir schnell wieder verworfen. Also ab nach Askø, oder doch noch etwas Abenteuer? Wir legten unter Genua ab, denn das schöne an so einer Boje ist, man kann einfach das eine Ende der Festmacherleine, welche auf Slip gelegt war, lösen und davon segeln.

Blans Havn lag nun voraus. Im Hafenhandbuch steht geschrieben: "Blans ist einer der kleinsten Häfen im SmålandGewässer, schön gelegen in einer von Wäldern umgebenen Bucht. Bei Kräftigen Westwind bietet der Hafen idealen Windschutz." Wir hatten natürlich Wind aus nordöstlichen Richtungen. Es war nicht so ganz einfach in der engen Boxengasse den richtigen Schwung für die Boxeneinfahrt zu erwischen. Klappte dann aber doch so gut das ich voller Freude über dies geglückte Anlegermanöver direkt die Hafengebühr in einen dafür vorgesehenen Umschlag packen wollte. Meine Lieblingsmitseglerin bremste mich kurz ein. Wollen wir uns nicht erst mal umschauen? Doch, doch. WIr fanden ein uriges WC-Gebäude, eine Seglerküche die zwar ok, aber dennoch etwas ömmelig daher kam, trafen auf nette Leute die hier eine Bade- und Anglerhütte besaßen. Nach meiner ersten Euphorie keimte in mir das Gefühl auf hier doch lieber bald wegzukommen. Wenn der Wasserstand weiter sinkt und der Ostwind noch weiter aufbriest, sitzen wir hier fest. Vielleicht sogar bis morgen Abend. Dann lieber einen Hafentag auf Askø! Zügig schlängelten wir uns aus dem Hafen und nahmen Kurs auf die in Sichtweite befindlichen Inseln Askø mit Lilleø. Der Wind kam von vorn und RAY durfte uns hinüberschieben.
Der heutige Segeltag war mit unter 7,5SM zwar nicht wirklich lang, hatte aber an Abenteuer und Abwechslung einiges zu bieten. Belohnt wurden wir mit ... zu engen Boxen. Als auch der zweite Versuch in eine Box einzufahren scheiterte fragte ich den Hafenmeister ob denn noch mit vielen Gästebooten zu rechnen sei. Nein, nein, jetzt nicht mehr. Vor ein bis zwei Wochen war es hier noch voll, nun könnt ihr liegen wo ihr wollt. Überhaupt hatten wir Glück mit dem Hafenmeister. Der erscheint nur ein mal am Tag so gegen 17uhr am Hafen und es war Punkt 17uhr als wir hier einliefen. Die beiden anderen Gästeboote waren Dänen. Je ein Segler und ein Motorboot. Wir parkten wie die Großen. Längsseits mit eigener Terrasse. Ein erster Rundblick und ein Besuch des Clubhauses, welches wir uns nur mit zwei Campergeselleninen teilten mussten, bestätigte unsere Entscheidung alles richtig gemacht zu haben indem wir doch heute noch hierher gefahren sind. Nach den Bratkartoffeln mit Salat und Fischfrikadellen ließen wir den Tag beim Sonnenuntergang gemütlich ausklingen.
Würstchen gehörten den Campern




Von der "flying Horst war übrigens nicht zu sehen. Irgendetwas muss ihnen jedoch dazwischen gekommen sein. Ich denke sie sind direkt nach Bandholm gelaufen weil am nächsten Tag ein Besuch im Safaripark bei ihnen geplant war und sie sich so die Fährüberfahrt von Askø sparen wollten und konnten.

30.08.2020

@Tørn-Tag10 (Zwei Händys sind besser als eins)

Geweckt wurden wir heute morgen von niedlichen Schwalben. Zwei Kaffee lang beobachteten wir fasziniert ihre Flugkünste aus dem Cockpit heraus, dann schlug es 8uhr und der Fahrradverleihmann begann seine Schicht. Also suchten wir uns zwei seiner Objekte aus und machten uns dran die Insel Femø zu erkunden. 2x35Dkr. für 3h kostet hier der Spaß. Wobei auf die letzte halbe Stunde wird nicht so genau geschaut teilte uns der freundliche Fahrradverleiher mit.

Am Dorfteich gibt es Kunst, Kultur, Handwerk für die Kids und Spiele zu erleben.






Die alte Schlachterei dient nun als Antikmarkt, hatte aber leider geschlossen. 

Ein Weg zum Strand.

Dieser süßen Verlockung konnte ich nicht widerstehen.
Dadurch erschien ich zu spät beim nächsten Treffpunkt zwei Kreuzungen weiter und Antje fuhr schon mal etwas weiter. Leider dachte ich, ich wäre der Vorrausfahrende und wartete an jeder Kreuzung und an jeder noch so kleinen Sehenswürdigkeit mit dem Ergebnis meine Liegblingmitseglerin erst im Hafen wieder in die Arme schließen zu können. So ein Handy auf so einen Ausflug mit zu nehmen ist eine feine Sache, doch so richtig nützen tut dies nur etwas wenn Jeder Teilnehmer eines dabei hat. Dies war leider nicht der Fall. Antje rief mich später vom Boot aus an und wir wollten uns noch mal an der Kirche treffen. Das habe ich nun verbaselt und bin einmal falsch abgebogen. War auch mal interessant uns gegenseitig zu erzählen was wir wo und wann entdeckt haben. Fazit: Die folgenden Absprachen werden ab nun stets vom anderen wiederholt. Klappte auch prima, so ein Missgeschick ist uns in dem weiteren Urlaub nicht noch mal passiert.









Gemeinsam suchten und fanden wir noch ein Geocach und legten dann ab Richtung Fejø. Eine Stunde feinstes Segeln unter Vollzeug genügte um die Nachbarinsel zu erreichen. Gerade lang genug Zeit damit Antje die Tipps und Fakten zu unserem nächsten Stop aus den Hafenführern vorlesen konnte. Schon schön wenn man so in etwa weiß wo es als nächstes hin geht. Im Vorhafen wusste ich dies erst nicht so recht. In den Seekarten stand neben den Steganlagen überall 2,5m. Also den schönsten Platz ausgesucht und schon weit vor der angepeilten Box stecken geblieben. Nau, dann eben von der anderen Stegseite einfahren. Einmal rum um den Steg und schwups, da fehlen noch 2m bis zum Steg. Ok, gut das wir so ein Hubkielboot haben. Kurz den Kiel gehieft, schon konnten wir ordnungsgemäß die Leinen belegen.
Ein älteres Paar verkaufte nicht ganz selbst gemachte Waffeln und löslichen Kaffee am Straßenrand neben dem Hafen. Wir zögerten zwar kurz, aber um nicht gleich bei den Einheimischen "unten durch" zu sein, stimmten wir dem Geschäft zu. Die zu den Waffeln gereichte Marmelade war aber eine Wucht. Gratis dazu gab es ein Schwätzchen. Später redeten wir uns auch noch ein etwas gutes getan zu haben. Die Rentner hier bessern bestimmt mit solchen Ständen, wie auch den Trödelständen ihr Auskommen auf. Also immer schön überall etwas kaufen wenn ihr mal solche Straßenstände erblickt.

Der Hafenmeister hatte nur noch ein Fahrrad zum verleihen. Die anderen beiden haben die Leute von der "flyling Horst". Eine deutsche Segelyacht. Wir kamen schnell ins plaudern über das woher und wohin. Später durften wir deren Räder auch kostenfrei nutzen um eine Ausfahrt ins Dorf und zu der nächsten Tankstelle zu machen.
Als dank dafür das wir die Drahtesel mal ausgeführt haben, wurden wir dann noch auf ne frisch gegrillte Grillwurst eingeladen. Nicht schlecht.

Pünktlich zum Sonnenuntergang wurden wir wieder von Schwärmen von Schwalben umschwärmt. Eine tolle Abendstimmung konnten wir genießen.