Guten Morgen Askø. Die Wind und Strömungsvorhersagen waren schnell ausgewertet. Eile, nein die brauchten wir nicht haben. Geplant ist ein Schlag von ca. 5,5SM mit überwiegend Rauschotrauschefahrt. Nach dem gemütlichen Gutenmorgenkaffee an Bord beobachteten wir noch etwas das Treiben am Fähranleger. Hier bekommt man immer sofort mit wer die Insel besucht und wer sie wieder verlässt. Einige Trecker mit leeren Anhängern kamen auf die Insel und einige Trecker mit gut gefüllten Hängern verließen sie wieder. Dazu noch eine Handvoll Tagesgäste die mit Rädern unterwegs waren. Neben dem Holzmotorboot einer dänischen Kleinfamilie hat sich inzwischen auch noch ein Kajakfahrer mit kleinem Zelt hier eingerichtet. Wärend des Frühstücks im Clubhaus erfuhr ich von dem Kajakcamper das er bei den vorherrschenden Winden wohl ebenso wie wir heute in Richtung Kragenæs aufbrechen möchte. Diesen Platz mit diesen mystischen Dodekalitten hatte ich eigentlich schon für letztes Jahr im Hinterkopf, aber da sind wir ja rund Falster gesegelt und es passte nicht ganz so gut. Nun aber passt es prima. Wind, Wetter, Stimmung, alles perfekt für einen Besuch dieser Steinköpfe. Wir freuen uns schon drauf. Bevor es nun aber aufs Wasser hinaus geht wurmte mich noch ein nicht gefundener Geocach. Gemeinsam unternehmen wir noch einen Versuch dieses kleine Döschen zu finden. Mit Erfolg. Damit waren hier nun alle Rechnungen beglichen. Wir machten die "di Lemmer" startklar und schrieben noch einen Gruß zum Abschied ins Gästebuch des Segelclubs. Ich kann Jedem der hier auf der Ecke unterwegs ist nur empfehlen hier mal fest zu machen.
11:11uhr - Ablegen. Wir passten einen Augenblick ab als die Fähre auch gerade die Leinen los warf. Der Fähre folgten wir aus der Hafeneinfahrt. Sie glättete so schon das Wasser für uns und wir konnten schaukelfrei die Genua ausrollen. Mit um die 5Knt. ging es recht zügig an Lindholm vorbei und wir setzen unseren Weg dicht unter Land fort.
Hier war wie Wellenhöhe geringer und wir konnten vom Wasser aus schon mal einen ersten Eindruck der Küste, Landschaft und dem Steinkopfkreis erhaschen. Beeindruckend.
Wärend der Ansteuerung von Kragenæs beobachten wir sehr genau die Fähren. Hier gibt es zwei von ihnen. Eine geht nach Femø, die andere hält die Verbindung zu Fejø aufrecht. Wir fanden aber eine Lücke und konnten bis kurz vor die Hafenmole segeln. Voll war dieser Hafen auch nicht. Wir drehten eine kleine Hafenrunde und fanden einen "grünen" Platz zwischen einem Dauerlieger und einem Hausboot, wobei zwischen Hausboot und uns sogar noch eine Box frei blieb. Eine Entenmutter mit ihren 10 Kleinen begrüßte uns mit fröhlichem piep, piep.
Wir waren gespannt auf diesen Hafen. Nach den letzten Tagen der eher abgeschiedenen Liegeplätzen, war hier etwas mehr los. Auch die Klänge der deutschen Sprache war vermehrt wieder wahrzunehmen. Eigentlich teilen sich diesen Hafenbereich drei Arten von Besuchergruppen. Die Yachties, die Camper und die Fährennutzer. Alles machte einen sehr modernen und gepflegten Eindruck. Um so überraschter waren wir über die rustikal angehauchte Inneneinrichtung des hiesigen Segelclubhauses. Alles war für Gästesegler frei nutzbar. Sogar ein Billardtisch stand zur Verfügung.
Doch das Wetter war zu schön um diesen ausgiebig zu nutzen. Einen kleinen Købmand fanden wir auch direkt auf dem Hafengelände. Wenn auch etwas unsortiert, ist das geführte Warensortiment gewaltig. Wir sind aber auch weit weniger gewöhnt. Neben einer Grillimbisküche welche dem Laden anschließt gibt es in einer abgetrennten Ecke sogar eine Minispielhölle. Vier Daddelautomaten verführten eine einsame Frau dazu ihre Kronen zu verspielen. Skurril, aber knuffig dieser Minimarkt. Es gab sogar Gin zu annehmbaren Preisen. Weiter ging unsere Hafenerkundungsrunde über den Krebsfangsteg und dem auf dem gegenüber gelegenen Badesteg. Dort entdeckten wir auch den Kajakfahrer von heute Morgen wieder. Wir winkten uns zu und er gab einen Daumen hoch als Zeichen das seine Überfahrt ebenfalls gut verlaufen sei.
Nun erst mal eine Pause nach so vielen neuen Eindrücken und natürlich den neu erworbenen Gin probieren.
Am Spätnachmittag treib uns die Neugier auf einen kleinen Pfad am Campingplatz vorbei, durch ein kleines Waldstück hindurch und führte uns auf einen Feldweg schnurstracks auf die sagenumwobenen Dodekalitten drauf zu. Atemberaubend wäre übertrieben, aber irgend etwas hat dieser Steinfigurenkreis schon. Von Sonnenauf- bis Untergang erklingen hier extra komponierte Klänge aus ausgehöhlten Feldsteinen. Auch weil es nicht zu gut besucht war, genossen wir die gute halbe Stunde bei Sonnenschein und innerer Einkehr.
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Unsere Abenteuerlust war noch nicht gänzlich gestillt und so machten wir uns auch noch auf die Suche nach einem Steingrab welches sich hier nur wenige hundert Meter entfernt in südlicher Richtung befinden soll. Das Auffinden dieser wirklich historischen Stätte war für uns natürlich ein Leichtes. Hier kann man rein? Antje, du bist schlanker. Versuch mal dein Glück. Tatsächlich, auch ich konnte, wenn auch auf allen Vieren, durch den Eingang schlüpfen. Im Innenraum wird die Deckenhöhe deutlich höher, trotzdem wird auch hier eine Demutshaltung empfohlen.
Neben der Eingangsöffnung befindet sich in diesem Grab auch noch ein kleiner Lüftungsschlitz. Eine dänische Abenteurerin wollte gerade in dem Moment als ich vor den Schlitz trat und "Guten Tag" sagte ein Foto vom Inneren machen. Der Schreck saß bei ihr, aber sie nahm es mit viel Humor.
Weil wir heute schon so viel erlebt haben verschieben wir das Kochen an Bord auf morgen und versorgen uns beim Imbiss am Fähranleger.
Danach ist der Nachbarbootstyp Programm.
Für morgen haben wir eine Radtour geplant, aber morgen ist morgen!
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