16.08.2018

OK(20) offene Kajüte

Nach den wechselhaften letzten Tagen scheint mal wieder richtig die Sonne. Zeit alles an Luken aufzureißen und mal gründlich durchzulüften. So ein leichter Klamm ist sonst dabei sich einzunisten. Das Bettzeug dient dem Großsegel als Sonnenschutz. Eine Win-Win-Situation für Segel & Bettzeug.
Der Kaffee neigt sich dem Ende zu. Somit gebe ich den Rufen des Supermarks nach und schlendere durch's Dorf. Zwei Besuche beim Brugsen macht vier unterschiedliche Wege. Die Feigen hingen zwar immer noch zu hoch, aber eine Handvoll Brombeeren gab es  gratis vom Busch in Strandnähe. Klein, aber lecker. (Nur oberhalb eines Meters pflücken, sonst droht irgendwas vom Fuchs).
Nun gab es erstmal ein Käffchen mit Martilda+Zimt. Die Milch kann dieses Jahr irgendwie die Wärme und das Geschaukel nicht ab. Milch hält 1.5Tage, Martilda 3!

Wind sieht nach recht viel aus SSW aus, also nicht's um gemüttlich über die Flensburger-Förde zu segeln. Habe es auch nicht so eilig nach Hause zu kommen, wobei ist zu Hause nicht gerade hier? Irgendwie schon!

Heute ist ja auch Seemannssontag. Es steht also ein ordentliches Abendessen an. Ich frage gleich mal den ansässigen Fischer (kommt gerade rein) ob er einen schönen kleinen Fisch für mich hat, sonst segel ich vielleicht noch nach Mommark. Die haben da meist auch leckere Fischgerichte.

Was es nicht alles gibt. Wenn man genauer hinschaut und oder nachfragt. Erst dachte ich mein Nachbarlieger nutzt seine Bambusstangen-Harken-Kombination als eine Art Firstgestänge für eine Plane oder so. Nun schaute der ältere freundliche Däne kurz an seinem Boot vorbei. Er nutzt diese Harkenstange zum Muschelfangen! Seinen Großbaum hat er unten im Schiff liegen, der sört nur.
Gegen 15:20uhr ruckte die “di Lemmer“ an den Leinen und wollte mit mir segeln gehen. Schon wärend der Ausfahrt konnte ich den Motor abschalten. Dank Rückenwind reichte die Sprayhood als Segelfläche für die ersten Meter bis ich Fender und Leinen klar hatte. Dann ging die Genua hoch und ich stelte den Kurs Richtung Mommark ein. Fast würde ich sagen unspektakulär, wenn nicht auf halben Weg drei Tümmler aufgetaucht wären. Einige Minuten konnte ich sie beobachten, erst als ich mal wieder die Kammera zückte waren sie auf einen Schlag verschwunden.
Bis zum ersten Tonnenpaar reichte das Vorsegel, dann erst kam Freddy, unser treuer Motor, zu seinem Einsatz. Mommark war doch voller als erwartet. Nach ner Hafenrunde wurden mir schon Päckchenplätze angeboten. Zwar sehr freundlich, aber ich suchte mir ein Plätzchen zwischen zwei Festliegern. Gar nicht so einfach ohne Klampen am Steg wenn die Nachbarbootsklampen vollgetüddelt sind. Ein freundlicher Wohnmobilfahrer fing aber eine Leine auf und ich konnte in Ruhe festmachen. Danke fremder Camper (und Angler). Kurz haben wir uns auch über die vergangenen Tage ausgetauscht. Er war mit seiner Freundin bis Skagen hoch mit dem WoMo. 
Dann ging ich die Havnpenge entrichten und genoss noch ein Hotdog. Beim Rundgang fiel mir ein Auto auf. Das kenne ich doch, oder?
Tatsächlich wenige Augenblicke Später erblickte ich Lisel. Spontan lud sie mich auf ein köstliches Eis ein. Wir klönten über die Reise, meine Lieblingmitseglerin, Gott und die Welt, neumodische Bezahlmethoden, ... Vielen Dank für das Eis, die frischen Äpfel aus eigener Ernte und deine Gesellschaft!
Mein Blick vom Cockpit aus:
Ich freue mich richtig nicht drüben im Getümmel zu liegen :-)
Achja, hier wachsen Palmen am Strand!
Morgen ist morgen, aber es riecht nach deutschen Hoheitsgewässern :-(

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