26.08.2020

@Tørn-Tag6 (Mühle statt Burg)

Gestern Spätnachmittag erhielt ich noch eine SMS von Tom & Kathrin (die entfernten Bekannten). Sie fragten die Liegeplatzverhältnisse vor Ort an. Ich gab grünes Licht und so sind die beiden dann auch am Frühabend noch hier eingelaufen. Außer beim annehmen der Festmacherleinen hatten wir aber keinen Kontakt mehr.

Ins Logbuch notiere ich heute am 05.Aug.: "Beim morgendlichen Kaffee stand fest, wir hetzen zu sehr von Hafen zu Hafen." Hier haben wir kaum etwas gesehen und die Vorräte sollten auch mal wieder kontrolliert und aufgefüllt werden. "Also Hafentag in Skalskör."

Gemeinsam durchforsteten wir die Stauräume der "di Lemmer" und erstellten eine mittellange Einkaufsliste. Der Brugsen ist nicht allzu weit entfernt, dennoch nehmen wir eines der Fahrräder als Lastenesel mit. Das mit dem Code hat auch ohne Telefoneselsbrücke prima geklappt.
Kurz vor 10uhr waren alle Einkäufe verstaut. Zeit für ein richtiges Frühstück. Weil der Frischfischladen mit Räucherfischtheke gerade dabei ist zu öffnen, hole ich uns ganz frische und noch warme Fiskefrikadeller dazu. Es sind die besten die wir je zu einem Frühstück hatten.

Für den Nachmittag plante ich eine kurze Radtour zur Burg. Auch wenn diese zur Zeit nicht von innen zu besichtigen ist, lohnt sicherlich ein Spaziergang durch den Park. Google Maps zeigt irgendetwas von 4-5km. Das radel ich ja auf einer Pobacke ab. Karte oder Navi? Quatsch, einmal rechts, links, recht - dann nur noch gerade aus.
Antje, kommst du mit? Natürlich, das lasse ich mir nicht entgehen. Oder wollen wir zur Mühle, fragte sie. Nee, das ist zu weit. Dann bleibt keine Zeit mehr für die Stadt. Ist ja nur ne Stunde zur Burg inkl. Rundgang, höchstens, antwortete ich.
Wir schnappten uns die zum Glück wirklich guten Räder und radelten los. Schon nach dem ersten "rechts" erspähten wir einen einladend wirkenden Radweg. Prima, hier können wir sicher auch lang, dann müssen wir nicht auf der Straße fahren. Dieser Radweg entpuppte sich aber als Irrweg. Er machten einen Schlenker nach dem anderen und ich war mir nicht mehr ganz so sicher wolang es nun weiter geht. Egal, wir haben ja Räder. Zur Not machen wir einen kleinen Umweg. Weiter, immer weiter. Durchs Industiegebiet, am Busmuseum vorbei, eine Autowerkstatt und noch viel mehr entdeckten wir bevor wir es über die Stadtgrenze geschafft hatten. Die Behauung wurde spärlicher, es folgten Äcker und Felder. Ein Feld erregte besonders meine Aufmerksamkeit. Das sieht ja komisch aus, das muss ich mir mal genauer anschauen. Keine 30m von der Straße entfernt:
Ein kleines Schild verriet uns das es sich um eine Testanbauplantage zur medizinischen Nutzung handelt. Kein Zaun, kein Verbotskennzeichen, einfach so. So etwas habe ich höchstens mal im Fernsehen gesehen und nun stand ich direkt davor. Mehrere hundert Meter lang wie breit. Apropos breit, ob dieses Graß auch wirkt? Ich traue mich an so ein Zeugs nicht ran und habe es nicht getestet. Nur ein winzigen Teil einer Knospe haben wir später mal angezündet. Riecht wie echt, aber so genau kann ich das nicht beurteilen.
Irgendwann schalte ich doch mal die GPS-Funktion meines Handys ein und stutze. Hier sind wir? Hm, ok, du wolltest doch sowieso lieber zur Mühle, oder? Wir sind nämlich dichter an der Mühle als an der Burg. 
Die Mühle hatte zwar geschlossen, war aber dennoch sehenswert. Auf dem Rückweg entschieden wir uns für den kleinen Weg am Nor entlang. Schön da. Bilder am Wegesrand und selbst die Fußgängerunterführungen sehen in Dänemark viel hübscher aus als bei uns. Zumindest dort in dieser Kleinstadt. Ein kurzer Kirchbesuch darf natürlich nicht fehlen und den Yachthafen schauten wir auch noch an. Dazu ein Geocach (so eine GPS basierende Schnitzeljagt für Jung und Alt) und die Runde war perfekt. Natürlich blieb für die Einkaufsmeile in der Stadt dann keine Zeit mehr ;-)
    
Aus dem Gedächtnis, so könnte die Tour ungefähr ausgesehen haben:
blau = der Plant, gelb = Realität

Nach dem Kochen, Abendessen und Abwasch, ergab sich noch ein "italienischer Abend" mit Tom & Kathrin auf der Pier. Einige Mücken nervten kurz nach Sonnenuntergang und wir konnten sämtliche Mittelchen testen die ich an Bord hatte. Urteil: Chemie wirkt besser als Naturheilkunde und so ein Elektrostick wirkt auch gut. Die erste richtig laue Sommernacht.

An dieser Stelle mal ohne Spannungsbogen, es sei denn die Auswirkungen des sehr feucht fröhlichen Abends lassen ein Auslaufen morgen früh nicht zu.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen