24.08.2020

@Tørn-Tag4 (alles eine Sache der Perspektive)

Heute schreibe ich Törn mit "ø". Dies war keinesfalls ein Versehen, nein pure Absicht! Denn heute sind wir so richtig in Dänemark bzw. so richtig im Urlaub angekommen.
 
Um 9:09uhr legten wir ab. Wenige Meter hinter der Hafenausfahrt rollten wir die Genua aus. Dies reichte für ein beschauliches, aber stetiges Vorankommen. Wir nutzen unseren relativ geringen Tiefgang und übersegelten die vorgelagerten Flachs. Alle anderen Yachten fuhren einen großen Bogen bevor in den Omø-Sund eingebogen werden kann.
Zügig erblickten wir den Leuchtturm von Agersø. Doch wir staunten nicht schlecht. Was wir dort sahen sah gar nicht so recht nach Idylle aus. Ein Leuchtturm mit Schornsteinen nebenan?
Wenige Kabellängen weiter bogen wir vom Omø-Sund links in den Agersø-Sund ein und uns wurde einiges klar. Hier prallen wirklich Welten aufeinander. Auf der einen Seite Inselidylle, auf der gegenüber liegenden Seite des Sundes Industrie pur.

 Etwas skurril, aber gleichzeitig auch faszinierend. Ist halt alles eine Sache der Perspektive.

Schon nach 1,5h haben wir unser heutiges Tagesziel erreicht. Dabei nur 15min mit Geknatter. Herrlich, so habe ich mir das vorgestellt. Von Überfüllung kann in diesem Hafen wirklich nicht die Rede sein. Wir sind sofort ganz angetan und fühlen beide, nun ist wirklich Urlaub!
Der obligatorische Hafenrundgang folgte direkt nach dem Festmachen. Hier wird einem eine Menge geboten. Kostenlose Fahrräder, Grillecken, Spielgeräte für jung und alt, Abwaschmöglichkeit mit Waschmaschine & Trockner, eine Zapfsäule extra für Benzin & Diesel im Fischerreiteil des Hafens, Trödelstände, einen Bürstenmacher, Imbiss & Restaurant, ein Aquarium (ca. 8m lang) und sogar eine Sauna stünde einem hier zur Verfügung. Bei all diesen Annehmlichkeiten geht aber der Charme eines kleinen Fischerei und Sportboothafens keineswegs verloren. 
Nach dem Frühstück und einer Liegestunde holten wir auch das Anlegergetränk nach. Es war aber noch viel zu früh und sonnig für Bier. Außerdem wäre ein schnödes Bier der Stimmung nicht würdig geworden, darum gab es Gin-Tonic mit Eis und Zitrone.
Wir lasen einige Infos über die Insel und ich reparierte noch flux eines der Fahrräder mit denen wir am Nachmittag den Norden der Insel erkunden wollen. Es war letztendlich nur ein defektes Ventil welches schnell ersetz war.
Der letzte Zipfel der Insel ist privat und darf nur zu Fuß betreten werden, Fahrrad und alle anderen Fortbewegungsmittel sind verboten. Ich denke es liegt an der schützenswerten Umgebung und der unglaublichen Vogelwelt die dort rastet und auch brütet.
Auf unserem Fahrradausflug trafen wir eine dänische Familie. Diese schwärmte von einer Stadt namens Skælskør. Stadt hörte sich erst einmal etwas "naja" an. Hatte ich eher für wechselhaftes Wetter als Anlaufziel auf dem Zettel stehen. Als der Dänenvater, oder war es doch der Opa, mir erzählte das in dem gesamten Gebiet nur 6000 Menschen lebten und weit weniger davon in der Stadt, wich meine anfängliche Skepsis. Ob wir demnächst in die Stadt segeln, oder wie geplant unserer Route folgen? Ihr wisst schon, abwarten.

 

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