20.04.2020

liegt fest in Laboe

Heute war es soweit, die "di Lemmer" durfte in ihr Element. Selten war ein Kranvorgang entspannter. Trotz, oder gerade wegen Corona. 10 Minuten vor dem vereinbarten Termin durfte ich die Lütte unter den Kran bringen und schon hing Sie am Harken. Ich hatte Zeit den Kiel und die Aufliegestellen zu streichen. Dann durfte die Farbe über die Mittagspause hinweg etwas antrocknen.
Besser geht´s nicht. Die Mitarbeiter waren freundlich und ein kurzer Plausch mit 3-4m Abstand war auch noch möglich.

Den Hafenmeister hatte ich schon vorher aufgesucht. Durch die geöffnete Tür hindurch begrüßte er mich schon mit: "Ach die "di Lemmer" kommt." Es war schon durch die Werft ein Liegeplatz für mich reserviert worden. Spitze! Noch besser ist, der Liegeplatz ist bis zum 3.5. kostenfrei zu nutzen. Über eine kleine Spende in die Kaffeekasse hat natürlich Niemand etwas.

Nicht so gut ist natürlich das man bis VORRAUSSICHTLICH den 4.5.2020 den Hafen nicht verlassen darf, aber unter den gegebenen Umständen halte ich dies für aushaltbar.
Es ist eh noch einiges am Boot zu erledigen, bevor der erste Schlag bzw. die Überführung stattfinden kann. Dazu dieses sonnige Wetter. Herrlich.

Nach der Mittagspause ging es nun für die "di Lemmer" & Ray ins Ostseewasser. Es war das erste mal für den noch jungen Außenborder das er salzhaltiges Wasser schmecken durfte.

Die Spannung stieg (dazu später noch mehr), dann hatten die Werftmitarbeiter die Leinen auf den Stegklampen belegt und ich durfte auf mein Boot steigen. Ein prüfender Blick zum Loggeber, alles trocken. Nun konnte ich das Ruderblatt fieren und mich um Ray kümmern. Benzinschlauch angesteckt, 2-3Mal diesen possierlichen Pumpball gedrückt und schon drückte ich auf dieses kleine Köpfchen am Motor, also den Anlasserknopf. Dschieedschieewums, schon schnurrte der weiße Italiener los. Ein Lächeln der Begeisterung breitete sich in meiner unteren Gesichtshälfte aus.

Ich löste die Leinen und tuckerte ins Hafenvorbecken. Die Versuchung gleich raus auf die Förde zu fahren war groß, doch ich beließ es bei 2-3Kreisen in der Hafenausfahrt, stoppte auf und gab wieder Schub voraus. Ob es doch noch einen Schubpropeller für Ray bedarf wird die Zukunft zeigen. Ich bog ab in die Boxengasse und steuerte den anvisierten Liegeplatz an. Stoppte auf und sprang auf den wackeligen Fingersteg. Ein fast perfektes Anlegemanöver zum Saisonstart.

Nach dem alle Leinen vertäut waren warf ich eher zufällig noch einen Blick auf den Batteriemonitor. Ich konnte es kaum glauben, 14,8V ?! Das ist doch zu viel des Guten. Soviel Spannung brauche ich nicht und meine Batterien schon gar nicht. Ich testete noch unterschiedliche Varianten der Batteriekonfiguration. Nur Starterbatterie, nur Verbraucherbatterie, beide Batterien, ... Aber es hat nichts geholfen. Jeweils nach einigen Sekunden stieg die Spannung über den von mir gewünschten Wert von 14,2V. Hier muss ich die Tage noch mal nachmessen. Vielleicht ja nur ein Messproblem? Denn wer mist misst, misst Mist oder so.

Inzwischen ist auch noch meine Lieblingsmitseglerin an Bord gekommen. Ich beglich noch schnell die Rechnung für den Kraneinsatz im Werftbüro und dann gab es 10Minuten mit Sonne, Sitzkissen, Schokokeksen und Softdrings auf dem schwojendem Schiff.

Nun, ging es noch zur Scheune um den treuen Trailer in sein Sommerlager zu befördern. Hier steht er nun UV-geschützt und leicht aufgebockt.

Nun noch einige Bilder zu diesem tollen Tag:






Und wer es bis hierher geschafft hat durchzuhalten,
bekommt auch noch ein Minivideo:
over and out

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